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Anleitung für das Siebdruckverfahren auf weißen Te...

Anleitung für das Siebdruckverfahren auf weißen Textilien

Hi ihr lieben,
gestern war es endlich so weit, Jürgen und ich haben den Tag damit verbracht, unser Siebdruckmaterial auf Herz und Nieren zu prüfen.
Wir haben uns entschieden erst einmal kein Video darüber zu machen, am Anfang ist da ja noch nicht so die Routine drin und da wird ein Video sicherlich nicht sonderlich gut.
Jetzt aber zur Anleitung für die jenigen die wissen wollen wie so was funktioniert.

Materialliste:
Siebdruckrahmen, Rakel, Rinne, Siebdruckfarbe, Fotoemulsion, Entschichter, Gelblichtlampe, Baustrahler, Spachtel, Transparentfolie, Drucker, Latexhandschuhe, Zeitungspapier, Medium z.B. T-Shirt

1. Ihr müsst in einen Raum gehen, wo ihr alles dunkel machen könnt, ohne das Licht durchscheint, die Fenster müssen abgehängt werden.
2. Danach legt ihr euch alles zurecht was ihr für den Druck benötigt, wichtig ist auch das ihr eine Folie mit eurem Wunschmotiv bedruckt, bestenfalls mit eurem eigenen.

Anleitung Siebdruck
3. Nun kommen wir zu der Beschichtung mit der Fotoemulsion (ab jetzt muss es dunkel sein, eine Gelblichtlampe darf allerdings brennen). Nehmt hierfür eure Rinne zur Hand und füllt diese gut bis halb voll mit der Fotoemulsion. Danach beschichtet ihr zuerst die Seite, die nachher belichtet wird. Für das Beschichten wird die Rinne an den unteren Rand gelehnt und angekippt so das die Flüssigkeit richtig Sieb läuft. Die Emulsion wird nun bei gleichbleibendem Druck mit einem Zug von unten nach oben über das Sieb gezogen, auf dieser Seite kann man den Vorgang 2x wiederholen, damit genug Emulsion auf dem Material ist.
Danach drehen wir das Sieb herum, nun wird die Seite, die später gerakelt wird, bestrichen, geht hierfür genauso wie auf der anderen Seite vor, ein Durchgang reicht allerdings.
Nun muss das Sieb 1-2 Stunden trocknen, am Ende kann man mit dem Föhn noch ein wenig nachhelfen.
Wichtig: Die Rahmen müssen in der Dunkelheit trocknen, da die Fotoemulsion sehr lichtempfindlich ist. Auch soll man die Kopierschicht nicht anfassen, bis sie vollständig getrocknet ist.
4. Wenn man nun so weit gekommen ist, kann es mit der Belichtung weitergehen. Hierfür legt ihr euer Wunschmotiv auf den Rahmen, achtet bitte darauf das ihr links, rechts, oben und unten ein paar Zentimeter Platz zum Rand lasst. Das Motiv wird mit der bedruckten Seite nach unten gelegt und anschließend mit einer Glasplatte fixiert, damit nichts mehr verrutscht. Nehmt nun euren Baustrahler zur Hand und positioniert diesen so, dass er etwa 50cm-60cm Abstand zu eurem Motiv hat. Nun wird etwa 7-8 Minuten belichtet.
5. Wenn die Belichtungszeit vorbei ist, geht es um das Auswaschen. Zunächst sprüht ihr den Rahmen beidseitig mit Wasser ein, hier erkennt ihr schon das euer Bild leicht zum Vorschein kommt. Mit lauwarmen Wasser spült ihr nun das Motiv von der Druckseite her aus. Ihr könnt die Duschbrause zur Hilfe nehmen, der Druck darf allerdings nicht zu hoch sein. Nach und nach wird die nicht durchhärtende Emulsion aus dem Sieb gewaschen und euer Motiv erscheint vollständig auf dem Rahmen. Wenn ihr durch das Bild durchgucken könnt, wisst ihr das ihr alles richtig gemacht habt.
Den Rahmen könnt ihr nun mithilfe eines Föhns trocknen, wenn ihr damit fertig seid, geht es endlich los mit dem eigentlichen Druck. 🙂
Wie funktioniert Siebdruck

6. Klebt als aller erstes den Rand mit Klebeband ab, damit später keine Farbe durch offene Stellen gelangen kann.

7. Nun legt ihr euer Medium, euer Shirt auf den Boden und das Sieb mit der Druckseite darauf. Auf die andere Seite des Rahmens wird nun die Farbe mithilfe der Spachtel 5cm über dem Motiv verstrichen.

8. Nehmt nun eure Rakel zur Hand und flutet das Motiv ohne Druck mit Farbe. Hiernach rakelt ihr die Farbe von unten nach oben mit Druck über das Motiv. Dieser Vorgang kann einmal wiederholt werden, bei hellen Textilien ist dies allerdings nicht nötig.
Nach dem Rakeln könnt ihr die überschüssige Farbe auf dem Gummi wieder in den Farbeimer zurückgeben. Die Rakel sollte nun mit Siebreiniger sauber gemacht werden.
Auf dem nachfolgenden Bild seht ihr unseren ersten Druck, nicht perfekt aber für das erste Mal sehr annehmbar.

Siebdruck

9. Nun kommen wir zu dem schwierigsten Teil, der einem echt graue Haare machen kann, dem Entschichten.
Ihr müsst euren Rahmen entschichten, wenn ihr das Motiv nicht mehr benötigt oder ihr ein neues Motiv auf den Rahmen bringen wollt.
Die wenigsten haben Tausende Rahmen, daher muss man das hin und wieder einmal entschichten. Auch muss entschichtet werden, wenn etwas schief gelaufen ist, so war das bei uns auch einmal der Fall.
Sprüht großzügig Entschichter auf den Rahmen und lasst dies einwirken. Danach versucht ihr entweder mit einer Brause und einem Schwamm die Schicht zu entfernen, oder ihr macht es direkt mit einem Hochdruckreiniger.
Bei uns hat es mit der Brause nicht funktioniert, also haben wir eine Waschstraße aufgesucht.
Bei der ersten Waschstraße mussten wir Jürgens Auto waschen, weil es leider kein SB Wash war und wenden unmöglich gewesen wäre.
Bei dem zweiten Versuch hat es allerdings geklappt und wir haben einen Hochdruckreiniger ausfindig gemacht.
Unser Rahmen ist zwar recht sauber geworden, leider sieht man das Motiv noch leicht, dies nennt man wohl “Geisterbilder” und dafür gibt es nochmals einen extra Entferner, den ich noch bestellen muss.

Sieb saubermachen

Ich hoffe das euch diese kleine Anleitung gefallen hat und vielleicht könnt ihr euch ja nun vorstellen, wie so etwas funktioniert.
Unsere T-Shirts sind wirklich gut geworden, diese werde ich euch in einem anderen Post präsentieren.
Es wäre echt super wenn ihr Mal Feedback dalassen würdet, denn leider kommen in den letzten Wochen sehr wenig Kommentare von euch und das finde ich wirklich schade. 🙁


  1. Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich es kompliziert und aufwändig finde, aber das Ergebnis wirklich schick aussieht (meine Faulheit siegt dennoch über mich 😛 ).
    Liebst,
    Clara

    • Ja es ist sehr aufwendig und die Anschaffung auch nicht gerade günstig, wir machen das ja auch um die Shirts zu verkaufen und eventuell etwas eigenes aufzubauen :)…

  2. das ist ein ganz schön großer aufwand 😀 auch, dass man das zimmer extra dunkel machen muss 😀 wobei es am schluss echt toll aussieht 🙂

    • Das stimmt und das war ja nur der Probedruck, die Shirts sehen um einiges besser aus 🙂

  3. sieht ganz schick aus, muss ich auch mal probieren =) aber ich besticke Shirts ja am liebsten…

  4. Das hört sich so komplziert an! Für ein mal lohnt sich das bestimmt nicht :/
    Aber es sieht super aus! 🙂

  5. Julie

    8 April

    Wooow… das klingt wirklich aufwendig! Aber das Motiv sieht schn mal sehr vielversprechend aus. Ich bin schon gespannt auf die Shirtvorstellung. Viel Erfolg mit eurem – vermutlich doch recht aufwendigen – T- Shirt – Projekt.

  6. Krass viel Arbeit hast du dir da gemacht….wann hast du nur für sowas Zeit? Übrigens, Tasche hab ich, demnächst gibt´s nen Post dazu. lg

    • Am Wochenende und abends :)….manchmal ist es aber schon sehr viel und ich weiß nicht wie ich das unter einen Hut bringen soll.

  7. tieftraeumerin

    9 April

    Wollte ich auch mal machen und wusste nicht wie ich das machen sollte…jetzt schon

    Elli
    http://tieftraeumer.wordpress.com/

  8. Anke S.

    9 April

    WoW klingt das aufwändig. Aber das Ergebnis kann sich echt sehen lassen! Toll, auf was für Ideen du immer kommst!

  9. Berrytale

    14 April

    Super Idee =)

  10. Tolle Anleitung aber es klingt sehr aufwendig ! 🙂

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