Mein Mann und ich haben im Juli erneut Ja gesagt. Es war von Anfang an unser Traum, am Strand zu heiraten. Da unsere Familie an unserem Tag gern dabei sein wollte und nicht jeder mitfliegen kann, haben wir uns letztes Jahr entschieden, bereits im Dezember standesamtlich zu heiraten und dann im Sommer für uns allein (mit Trauzeugen) am Strand erneut. Geplant war eine Strandhochzeit im Juni auf Fuerteventura. Durch meinen Stellenwechsel hat sich alles ein wenig nach hinten verschoben, und da es im Juli auf Fuerteventura meist sehr windig ist, haben wir uns ein anderes Ziel ausgesucht. Mein Mann und ich wollten schon immer mal auf die Malediven und somit waren wir uns schnell einig, wo die Reise hingehen soll.
Man kann auf den Malediven nur eine freie Trauung abhalten oder muslimisch heiraten. Viele maledivische Inseln bieten diesen Service an, wir haben bei unserer Wunschinsel natürlich darauf geachtet und zuvor mit der zuständigen Person Kontakt aufgenommen.
Auf Kuredu werden verschiedene Hochzeitspakete angeboten. Vom Blumenmädchen bis hin zur Hochzeitstorte ist alles möglich. Wir haben uns gegen diese ganzen Dinge entschieden. Ein Blumenmädchen, welches wir nicht kennen wollten wir nicht, genauso wenig wie eine Torte, denn dafür ist es definitiv zu heiß. Uns war es wichtig, einen Tag ganz für uns zu haben. Einen Tag, wo wir uns unser Eheversprechen geben, schöne Bilder am Strand machen und die Zweisamkeit bei einem schönen Essen am Strand genießen.
Unsere Strandhochzeit:
Morgens sind wir regulär frühstücken gegangen und haben uns anschließend fertig gemacht. Andy hat mir bei meinem Kleid geholfen. Ich musste einfach Bilder machen. Es war unfassbar lustig. Am Ende hat er seine Aufgabe aber mit Bravour gemeistert.
An meinen Haaren bin ich verzweifelt. Ich habe einfach kein Händchen dafür. Wochen vorher habe ich schon mit einem Blumenband geübt, ohne Erfolg.
Am Tag selbst habe ich mich dann umentschieden und den Haarschmuck von unserer Hochzeit im Dezember verwendet. Das Ganze sah nicht professionell aus, aber ich war zufrieden.
Um 10 Uhr haben wir uns dann am Hochzeitspavillon getroffen. Hier konnten wir uns unser Eheversprechen geben und Bilder machen.
Es war unfassbar heiß und wir waren sofort enorm geschwitzt. Wir wollten eigentlich noch ein paar Bilder ohne Andys Sakko machen. Unmöglich, er war zu geschwitzt. Diese Bilder hätten wir also besser am Anfang gemacht.
Unser Fotograf war okay, aber richtig Spaß hat das Shooting nicht gemacht. Wir hatten sprachliche Probleme, und da wir manche Wunschposen nicht sofort verstanden hatten, war die Stimmung irgendwie gedrückt. Echt schade, gerade weil wir uns tierisch darauf gefreut hatten. Nach 15 Minuten hatte ich auch 0,0 Lust, weitere Bilder zu machen.
Am Ende sind wir mit dem Kleid und dem Anzug ins Wasser gesprungen. Ab diesem Zeitpunkt hat es wieder mehr Spaß gemacht, was bestimmt auch an der Abkühlung lag. Andy und ich haben dann im Wasser faxen gemacht und unser Ding durchgezogen. Der Fotograf hat draufgehalten und wenig Emotionen gezeigt.
Die Fotografen sind in ihrer Arbeit sehr festgefahren. Für jeden Ort gibt es eine fixe Pose. Abweichungen werden glaube ich ungern umgesetzt.
Ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht vorstellen, am Ende schöne Bilder in den Händen zu halten.
In den nächsten Tagen haben wir noch viele Paare gesehen, die am gleichen Ort, die gleiche Pose darstellen mussten.
Wir finden es etwas schade, dass es so wenig Individualität bei den Bildern gibt. Gerade bei Hochzeitsshootings sollte man schon darauf achten, etwas individueller zu arbeiten.
Nach 1 Stunde war das Ganze dann vorbei und Andy und ich konnten unser Ding allein machen. Wir haben dann noch einige Bilder geknipst und total viele faxen im Wasser gemacht. Als mein Kleid völlig zerstört war, haben wir aufgehört und sind erst mal Mittagessen gegangen. Und mit Kleid zerstört meine ich wirklich zerstört. Es war nicht nur voller Sand, nein, Andy ist auch noch draufgetreten und hat es am hinteren Teil abgerissen.
Nach dem Mittagessen sind wir an den Strand gegangen und wollten die Zeit zu zweit genießen – Fehlanzeige.
An unserem Strand sind 5 Schnorchler ins Wasser gegangen, 2 davon waren Kinder.
Es zogen sehr schnell und unvorhergesehen Gewitterwolken auf. Die Schnorchler waren zu diesem Zeitpunkt sehr weit draußen. Das Wasser wurde immer wilder und es fing unfassbar an zu regnen. Nach kurzer Zeit haben wir die Schnorchler verloren. Sie waren nicht mehr sichtbar.
Nach kurzer Suche haben wir dann in der Tauchschule angerufen und Hilfe geholt.
Es hat echt lange gedauert, bis ein Rettungsboot kam. Dies lag aber nicht an dem Personal, sondern einfach an der Tatsache, dass auf dieser Inselseite kein Boot liegt und die Rettungskräfte um die halbe Insel rumfahren mussten.
Die Schnorchler wurden in diesem Zeitraum bereits auf der anderen Inselseite unverletzt angespült. Das Rettungsboot ist dann noch die Inselseite abgefahren, konnte aber auch niemand anderen mehr finden.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schlimm diese Situation war. Uns war erst mal übel und die Stimmung des Tages war dahin.
Für den Abend haben wir noch einen Tisch beim Italiener bestellt gehabt. Dort konnte man wunderschön draußen sitzen und hatet einen unfassbar schönen Blick aufs Meer.
Das Essen dort war sehr sehr lecker und zu diesem Zeitpunkt war unsere Stimmung auch schon wieder im Hochzeitsmodus angelangt. Wir haben das gute Essen und die Zeit sehr genossen.
Für uns war der Tag sehr besonders und schön. Dennoch hätte ich es mir immer völlig anders vorgestellt. Heiraten bei so warmen Verhältnissen ist nicht immer das Schönste. Rein vom Wetter hat es mir im Dezember bei – 10 Grad sogar etwas besser gefallen.
Wir sind sehr dankbar, dass wir beides erleben durften. Eine sehr schöne Hochzeit im Dezember und ein zweites Ja-Wort im Sommer bei einer traumhaften Kulisse.
Wir sind auch froh, dass wir kein riesiges Hochzeitspaket gebucht haben. Auf Fuerteventura hätte dies sicherlich eher Sinn gemacht, da zumindest unsere Trauzeugen dabei gewesen wären. Auf den Malediven waren wir aber allein und somit haben wir nichts Drumherum gebraucht. Dennoch ist natürlich jeder verschieden und jeder hat andere Träume und Wünsche. Der Service auf den Malediven ist super und ich denke, dass eine “richtige” Hochzeit mit allem Drum und Dran auch wunderschön sein kann.
Unsere Fotos konnten wir direkt an diesem Tag sichten. Wir waren von dem Ergebnis positiv überrascht. Die Bilder sind traumhaft schön geworden. Auch wenn der Fotograf nicht ganz so motiviert und kreativ war wie unsere Alex von Geblitzdingst im Dezember, war es dennoch letzten Endes okay und wir waren zumindest mit dem Ergebnis zufrieden.
Hätten wir “nur” diese Hochzeit gehabt, hätte mir am Ende aber definitiv etwas gefehlt. Es macht schon einen Unterschied so ein Erlebnis mit seiner Familie und Freunden zu teilen. Vor einem Jahr hätte ich das gar nicht gedacht, und wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir nur im Ausland geheiratet. Zum Glück kam es anders und somit können wir noch in vielen Jahren auf 2 schöne Tage zurückblicken.
Danie
31 August
Wow echt toll, wobei ich sagen muss, dass der Fotograf entweder nicht gelernt oder geübt war … Es sind sehr viele Schatten im Gesichtsbereich usw und die Fotos wurden entweder garnicht oder eben nicht gut bearbeitet. Die Kulisse ist natürlich ein Traum und die Fotos auch nur die Bearbeitung und wie du schon sagst die Posten lassen wirklich zu wünschen übrig.
LG Danie von moreaboutdanie.at
Ps.: Ist heute schon mein 10er Beitrag zu “Heiraten am Strand” und gefällt mir immer mehr 🙂 Jetzt muss mich nur noch mein Freund fragen und los gehst 🙂
The inspiring life
3 September
Dann drück ich dir mal die Daumen dass der Antrag nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.
Ich musste auch genau 8 Jahre warten 🙂