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Hilferufe auf Etiketten – Mode ist nur selte...

Hilferufe auf Etiketten – Mode ist nur selten fair

Hilferufe auf Etiketten

Heute möchte ich ein Thema aufrufen, das sicherlich nicht nur mich die letzten Tage begleitet hat. Viele von euch haben sicherlich den Medienrummel rund um Primark mitbekommen. Wieder einmal wurden Hilferufe auf den Etiketten entdeckt.
In diesem Post möchte ich ganz allgemein über meine Meinung zu dieser und anderen Modeketten berichten.
Zugegeben, ich war auch schon bei Primark, und ja, bei Kik war ich auch. Ich habe mir auch nie sonderlich Gedanken über die Produktion gemacht, ich habe mich einfach darüber gefreut, dass ich günstige, recht schöne Klamotten bekommen habe.
Mittlerweile denke ich anders darüber, und nein das ist nicht erst seit dem Medienaufruhr. Wie ihr wisst, liebe ich ja die Sachen von Desigual. Ich habe mich auch schon damit auseinandergesetzt, wie diese Kleidung produziert wird, und bin auch, falls ich richtig recherchiert habe zufrieden damit. Die Sachen werden ausschließlich in Spanien produziert, von erwachsenen Leuten die landesgerecht verdienen. Die Farben, die in der Kleidung sind, gelten als biologisch und die Stoffe naturbelassen.
Natürlich trage ich nicht nur Sachen von Desigual sondern auch von C&A, Esprit, Vero Moda etc.!

Ich habe jedoch ein großes Problem. Wie kann man wirklich herausfinden, wer fair produziert. Bei Esprit ist es zum Beispiel so, dass sie auch in Bangladesch produzieren. Sie garantieren aber das der Mindeststandard eingehalten und überwacht wird. Aber versprechen das nicht alle? Primark stellt sich sicherlich auch nicht öffentlich an den Pranger und sagt: “Wir produzieren menschenunwürdig.”
Wisst ihr, wo mein Problem liegt? Ich kann es einfach nicht auseinanderhalten wär gut produzieren lässt und wer nicht, gerade wenn die Ware aus den jeweiligen gefährdeten Ländern kommt, wo einfach unfaire Arbeitsbedingungen herrschen.

Ich wünschte mir das alle Firmen gemeinsam dazu beitragen dieses Übel zu bekämpfen. Einzelne Firmen können zwar den Anfang machen, werden es aber niemals schaffen, wenn nicht alle zusammenhalten und nicht mehr so produzieren lassen. Denn solange es diese Billigkleidung gibt, wird sie auch gekauft und die Läden, die teurer produzieren und dafür mehr Geld von dem Kunden nehmen müssen, gehen auf Dauer kaputt.

Was sagt ihr zu dem Thema? Schwierig oder?
Alle Meinungen sind erwünscht sowie ein reger Austausch.

Kaufsucht


  1. Marie

    1 Juli

    Hey,
    definitiv schwieriges Thema. Ich selbst war nie bei Primark. Was aber auch nur daran liegt dass es keinen bei uns gibt 😀 Klar zu H&M und co. gehe ich auch. Ich finde es ebenfalls schwierig die Bedingungen herauszufinden. Schwiierig ist auch die Firmen dazu zu bringen, denn mal ehrlich warum sollten sie? Für sie ist es doch besser so wie es ist… Naja darüber könnte man ewig diskutieren… ^^
    LG
    Marie

  2. Dass Primark nicht fair produziert ist schon lange klar.. ich wundere mich nur, warum erst jetzt sich jemand so darüber aufregt! Es hat ja einen Grund, warum die Produkte so billig sind. Man sollte sich halt überlegen, ob man billige Ware will oder Qualität kaufen möchte, die einem lange hält!

    • Aber was ist heute noch Qualität? Welche Sachen halten wirklich lang? Wenn man viel Geld ausgibt heißt es ja nicht gleich das man auch Qualität erhält.

  3. Anonym

    1 Juli

    Nur weil es Ware gibt die mehr kostet heißt das noch lange nicht, dass die Menschen in den Produktionsländern unter besseren Bedingungen arbeiten, ich glaube viel mehr, dass die Konzerne sich dann noch mehr einstecken!
    Was man auch immer nicht vergessen darf ist, was ist die Alternative zu einem Job in der Textilindustrie für die Menschen in den Ländern?
    Ich persönlich finde es besser wenn die Kinder In der Produktion arbeiten, als dass sie verkauft oder vor ein Auto geschupst werden, nur damit die Familie leben kann!
    Das soll nicht heißen, dass ich für diese Arbeitsbedingungen bin, sondern dass ich eine Verbesserung für die Menschen dort nicht sehe wenn die Preise der Textilien erhöht werden!

    LG Anne

    • Ja da hast du leider recht, der Preis ist nicht immer entscheidend. LEIDER!
      Das es für die Menschen in diesen Ländern nur schwer eine Verbesserung gibt ist mir auch schon in den Sinn gekommen und ich habe mir darüber Gedanken gemacht. Wenn man nur nie etwas ändert, kann es auch nie besser werden und deswegen sollte man irgendwie und irgendwann da mal anfangen.
      Das die Preise erhöht werden sollen und dadurch bessere Arbeitsbedingungen herrschen habe ich nicht gesagt und dieser Meinung bin ich auch nicht. Der Preis hat wie schon erwähnt nicht allein Schuld daran.

  4. Sabine

    1 Juli

    Richtig lachen musste ich ja vor ein paar Monaten, als von H&M eine Mail kam – ihre Stiftung wolle sich jetzt für Frauenrechte und pipapo in Entwicklungsländern einsetzen. FRAUENRECHTE! Während das ganz sicher ein Laden ist, für den abertausende Frauen 12 Stunden am Tag in einer verfallenen Fabrikhalle sitzen… klar, das gibt keiner zu und beweisen kann man's ihnen auch meistens nicht, aber wir schauen auch gerne weg. Ich auch. Ich habe darüber vor 2 Tagen ebenfalls einen Beitrag geschrieben, falls du vorbeischauen möchtest – unter anderem stelle ich darin einen Fairtrade Shop vor, bei dem es schöne, farbenfrohe Basics aus fairem Handel gibt. Und das Beste: Die Sachen sind kaum teurer als bei H&M. Nicht die Preise sind das Problem, wie hier in der Diskussion auch schon angemerkt wurde. Die Verteilung ist es.
    Es würde doch eigentlich kaum jemand aufschreien, wenn man den Preis eines Shirts um 3 Euro erhöht und dieses Geld ab jetzt den Näherinnen gibt. Das wäre IMMENS, denn momentan bekommen sie ein paar Cent. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kunden etwas dagegen hätten, denn teurer werden die Sachen sowieso allmählich. Es müsste nur ein paar große Manager geben, die ein einziges Mal eine Nullrunde beim Aufpreis einlegen – aber da sucht man wahrscheinlich vergeblich… deshalb sage ich: Fairtrade-Shops unterstützen. Sie sind nicht mehr uncool oder unerschwinglich, sondern bezahlbar und verkaufen auch nicht nur Kartoffelsäcke.

  5. Schwierig ist es definitiv.. es wäre gut wenn die Firmen anfangen würden besser zu produzieren, allerdings wird das nicht passieren solange die Kunden (bzw. leider die Mehrheit) immer alles günstiger kaufen möchte. Es geht leider um Angebot und Nachfage, und die meisten Menschen sind jetzt zwar geschockt – kaufen nächste Woche aber sicherlich wieder bei Primark ein.

    Ich persönlich kaufe nicht bei Läden ein, bei denen sowas bekannt ist, aber wie du schon sagst, heißt das nicht das die anderen Firmen korrekt handeln, unter Umständen ist es einfach nur noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen.

  6. Ich habe noch nie einen Primark oder Kik von innen gesehen. Des Weiteren investiere ich auch nicht jeden Monat in Klamotten, sondern kaufe mir Sachen, die auch mal zwei Jahre oder länger halten.
    Schlimm finde ich, wenn man jeden Monat sich bei Primark etwas kauft und dann noch über die ganzen Anschuldigen gegen dieses Unternehmen lacht. Meiner Meinung nach ist es wie bei der Massenproduktion von Fleisch: Wer sich von diesem Bestand etwas kauft, sollte genau wissen wie es hergestellt wird. Und zu den ganzen komischen Meinungen "Es gäbe ja keine Alternative!"
    Ich kaufe schon lange nichts mehr aus der Massenproduktion was Fleisch und Wurst betrifft – und bin auch kein Vegetarier. Also gibt es immer andere Wege! Nur schieben die meisten solche Argumente lieber vor, anstatt ihren Konsum zu ändern.

    J.

    • Bei dem Fleisch muss ich dir definitiv recht geben. Das finde ich fast noch schlimmer wie die Sache mit der Kleidung aber gut, das ist ein anderes Thema.
      Bei Fleisch achte ich auch sehr drauf das ich weiß wo es herkommt denn ganz drauf verzichten möchte ich auch nicht. Leider findet man hier auch nicht wirklich oft eine Metzgerei wo man die Tiere noch auf der Weide sieht und genau weiß, woher das Fleisch kommt.

    • Ich wohne auf dem Land, da ist das eventuell noch ein wenig anderst. Da stehen wie du sagst die Tiere noch auf der Weide und du weißt genau wo das Fleisch herkommt. (: Aber auch hier müssen einige Metzgereien schließen, wegen den neuen Auflagen zum selber schlachten. Aber ich bin ehrlich: Würde ich in der Stadt wohnen und es gäbe keine Alternative, dann würde ich komplett auf Fleisch verzichten. ^-^

      J.

    • Ja das ist auch für den Körper die bessere Alternative

  7. Anonym

    2 Juli

    Ich arbeite bei einer Textilproduktionsfirma und wir produzieren nur in zertifizierten Fabriken (h&m läuft teilweise in den gleichen Fabriken) nur ist es in den Ländern meist so, dass es eine "vorzeige" Fabrik gibt und alles andere ein paar Straßen weiter unter grausamen Bedingungen hergestellt wird! Nur bekommt davon dann niemand mehr was mit!

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